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Deichbruch 1976

Erinnern! Mahnen! Handeln! Gedenken an den 50. Jahrestag des Deichbruchs

Wer den 3. Januar 1976 in Hetlingen erlebt hat, der wird diesen Tag nie vergessen. Ein Orkan näherte sich Norddeutschland. Capella wurde er später genannt nach einem Schiff, das mit elf Mann Besatzung vor der Holland sank. Sturmfluten, die bis an den alten Deich am Dorf brandeten, waren die Menschen gewohnt. Sogar 1962, als viele Menschen vor allem in Wilhelmsburg starben, hatten die Deiche in der Haseldorfer Marsch gehalten. Doch an diesem Tag reichte das Bollwerk nicht aus. Kurz nach 16 Uhr brach der Deich unterhalb des Holmer Bergwegs. Der Bus mit Kindern, die auf die sichere Geest gebracht werden sollten, stoppte gerade noch rechtzeitig und drehte wieder um.

Diese und viele andere Erinnerungen wollen wir zusammentragen, und das auf vielfältige Weise vor, am und nach dem Jahrestag. Wir wollen dabei erinnern an traurige Geschichten, aber auch an die phantastische Nachbarschaftshilfe, und wir wollen den vielen mutigen und einsatzfreudigen Helfern danken. Wir wollen aber auch mahnen, dass die Deiche nicht von der Natur gegeben, sondern von Menschen gemacht und geschützt werden müssen.

Ja, wir haben seit 1978 den großen Deich, der direkt an der Elbe die Fluten zurückhält. Doch auch der kann brechen, wie die Menschen an der Oder, am Rhein oder auch an der Elbe in Dresden erlebt haben. Was dann passieren kann, ähnelt dem Verlauf der Flut am 3. Januar 1976. Denn damals war der große Deich schon im Bau, aber noch nicht vor Hetlingen geschlossen, das Wasser strudelte herein und riss vor der Geest die Deiche zwischen Holm und Hetlingen an mindestens neun Stellen auf.

Gemeinsam erinnern am 3. Januar ab 14 Uhr am Gedenkstein

Und was passiert zum 50. Jahrestag?  Die Vorbereitungsgruppe hat überlegt, ob der 3. Januar ein guter Tag ist, um zusammenzukommen. Doch eine Katastrophe hält sich auch nicht an einen günstigen Termin. Deshalb wird das Datum, es ist ein Sonnabend, der zentrale Erinnerungstag: Bislang ist geplant, um 14 Uhr am Gedenkstein zusammenzukommen. Er liegt am Schleusenkrug, dem ersten bebauten Grundstück vom Holmer Berg aus gesehen. Unser Ministerpräsident Daniel Günther hat leider abgesagt, aber versprochen, dass der Umweltminister an der Gedenkfeier teilnimmt.

Neujahrsempfang am 3. Januar ab 16.20 Uhr

Um 16.20 Uhr, als 50 Jahre zuvor offiziell der erste Deichbruch gemeldet wurde, geht es weiter in der Mehrzweckhalle. Wir stellen den Neujahrsempfang ganz unter das Thema „Erinnern! Mahnen! Handeln!“ Wir freuen uns natürlich, wenn ganz viele aus dem Dorf kommen. Egal, ob sie damals dabei waren oder heute mehr darüber erfahren möchten. Selbstverständlich laden wir Vertreter des Bundes und des Landes, der Feuerwehren und der Bundeswehr, des THW und DRK sowie der DLRG ein. Die damals Verantwortlichen haben viel geholfen, dafür möchten wir Danke sagen und mahnen, dass Deich- und Katastrophenschutz auch heute noch lebenswichtig sind.

Im Mittelpunkt des Empfangs wird der Beitrag unseres Gemeindevertreters Jens Körner stehen. Er hat als Jugendlicher die Flut miterlebt und wird anhand von Fotos zeigen, wie es damals in Hetlingen, Haseldorf und Haselau aussah.

Erzählcafés an jedem Samstag und Sonntag im November

Ins Gespräch möchten wir aber auch schon vorher kommen. Dazu baut die Vorbereitungsgruppe eine Ausstellung auf, die ab 1. November in der kleinen Aula unserer ehemaligen Schule gezeigt wird. Dazu laden wir an allen Samstagen und Sonntagen im November jeweils von 15 bis 17 Uhr im sogenannten Erzählcafé zusammenzukommen. Wer mag, bringt gern Fotos und andere Dokumente mit. Wer mag, darf erzählen oder nur zuhören. Wir schenken zu den Gesprächsrunden Kaffee, Tee und Wasser aus. Wer mag, bringt gern einen Kuchen oder Kekse mit. Wer sich die Ausstellung zu einer anderen Zeit oder mit einer Gruppe anschauen will, vereinbart gern einen festen Termin. Ansprechpartner dafür ist der Bürgermeister.

Unterstützen Sie gern die Aktionen!

Natürlich kostet so eine Aktion Geld. Vielen Dank an den Kulturverein Hetlingen und die Raiffeisenbank, die dafür gespendet haben. Unser Spendenkonto führen wir über den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund: DE88 2305 1030 0002 4083 75, Stichwort Deichbruch Haseldorfer Marsch.

 

Veranstaltungen zum Deichbruch 1976

  • Ausstellung Hetlingen, alte Schule, Hauptstraße 65a

Bilder vom Deichbruch 1976

Das bekannteste Foto des Deichbruches von 1976
Der Weg zum Klärwerk wurde abgeschnitten
Kinder auf dem Deich am Eckhorst
Lufbildaufnahme vom mehrfach gebrochenen Deich
Aus überschwemmten Kellern gerettetes Eigentum
Hohenhorst und die tiefer gelegenen Teile